Münster Tafel (eingetragener Verein) im Jahr 2024
Die Münster-Tafel e.V. ist ein freiwilliges Angebot, das von Ehrenamtlichen getragen wird. Deren Engagement ermöglicht es, überschüssige, einwandfreie Lebensmittel zu retten, damit Menschen in schwierigen Situationen unterstützt werden können. Wir helfen so viel wie möglich, sind aber keine staatliche Organisation und weder Behörden noch Ämtern angegliedert. Daher können wir auch keine staatlichen Aufgaben, wie eine Grundversorgung der Mitbürger, erfüllen.
Auf das Angebot der Münster-Tafel e.V. gibt es keinen Anspruch! Wir können nur das verteilen was wir gespendet (!) bekommen, Menge und Art der Lebensmittel hängen davon ab, was der Handel, Unternehmen und andere Spender den Tafeln abgeben. Das kann jeden Tag variieren, sodass Lebensmittel-Weitergaben reguläre Einkäufe maximal ergänzen, aber niemals ersetzen können. Die verteilten Lebensmittel ermöglichen den Kundinnen und Kunden, ihren kleinen finanziellen Spielraum zu erweitern. Aufgrund Angebot und Nachfrage ist es für die Tafeln unmöglich, Einzelne oder auch ganze Familien komplett zu vesorgen. Reichen die Lebensmittelspenden - wie aktuell - nicht für alle Menschen die um Unterstützung bitten, muss die Menge der ausgegebenen Lebensmittel pro Person verkleinert werden oder wir können keine neuen Kundinnen und Kunden dazu nehmen! Dies ist ein schmaler Grat und führt leider immer wieder zu Unstimmigkeiten, die an den vielen freiwilligen Helfern ausgelassen werden. Wir müssen uns ständig dem Vorwurf einer ungerechten Behandlung stellen, es jedem in der gegenwärtigen Situation gerecht zu machen, ist allerdings eine Herkules-Aufgabe, die uns ehrlich fordert.
Eigentlich liegt es in der Verantwortung des Staates sicherzustellen, dass alle hier lebenden Menschen sich ausreichend mit Lebensmitteln und auch ausgewogen versorgen können. Dieser Verantwortung werden Staat, Regierung und Behörden zur Zeit leider nur marginal gerecht. So schicken in der aktuellen Krisensituation immer mehr Behörden, karitative und kommerzielle
Sozialeinrichtungen Menschen zu den Tafeln, ohne die Organisatoren auch nur vorab zu informieren. Diese Umstände stellen uns immer wieder vor logistische Herausforderungen. Die Münster-Tafel e.V. wird als selbstverständlich angesehen und von den Ehrenamtlichen erwartet man offensichtlich, dass sie staatliche Aufgaben übernehmen, allerdings ohne die nötigen Mittel dafür bereitzustellen (die Spritkosten z. B. treffen auch uns im Moment sehr hart). Das funktioniert so leider nicht und ist vermessen, es zu erwarten. Die Freiwilligen der Münster-Tafel e.V. unterstützen seit fast 25 Jahren ehrenamtlich so viele Bedürftige wie möglich.
Im gesamten Bundesgebiet wenden sich aufgrund der gestiegenen Kosten gerade deutlich mehr Menschen an die Tafeln, als die Helferinnen und Helfer überhaupt unterstützen können. Auf diese Weise wird auf engagierte Bürgerinnen und Bürger eine Verantwortung abgeschoben, die die eigentlich Verantwortlichen leider nicht leisten (oder leisten wollen?).
Wir appellieren an alle Verantwortlichen, Spender, vor allen Dingen auch Abholer, zu respektieren, dass wir - und hier müssen wir uns wiederholen - mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln auch weiterhin alles tun werden, um konstruktiv Hilfe für Bedürftige zu leisten.
Die Münster-Tafel besteht seit 1998
Es gibt eine ganze Reihe von ehrenamtlichen Mitgliedern, die von Anfang an dabei sind. Einige sind schon um, bzw. über achtzig, und doch sagte eine von ihnen beim Treffen zur Vorbereitung unserer Weihnachtspäckchenaktion für Kinder: "Die ehrenamtlichen Helfer arbeiten auch nach den langen Jahren immer noch gern für die Tafel."
Und das, obwohl die Arbeit im Lauf der Jahre schwerer geworden ist. Es melden sich vermehrt Menschen in einer unserer 21 Ausgabestellen, die Lebensmittel erhalten möchten. Dabei sind teilweise Menschen, die einen Halbtags- oder Ganztagsjob haben und trotzdem die Unterstützung der Tafel brauchen.
Dazu kommt, dass in der Stadt mehr Flüchtlinge ankommen. Es ist fast unmöglich, sie in den Verteilstellen unterzubringen, und neue Verteilstellen sind aus finanziellen und logistischen Gründen kaum einzurichten. Außerdem müssten wir weitere ehrenamtliche Helfer finden und das Angebot an Lebensmitteln schwankt auch aufgrund der besseren logistischen Ausstattung vieler Firmen immer wieder.
Unsere Transporter werden im täglichen Einsatz stark strapaziert. Ca. alle 3-4 Jahre müssen wir die Kosten für die Anschaffung eine neuen Fahrzeugs stemmen.
Trotz ständiger und nicht abnehmender Belastung geht die Arbeit weiter! Das haben wir allein Ihnen zu verdanken: den Sponsoren, den ehrenamtlichen Helfern, Vereinen und den Firmen und Geschäften, bei denen wir Lebensmittel abholen dürfen.